Ich traue meiner Erinnerung nicht vollkommen. Beispielsweise meine ich, mich daran erinnern zu können, „American Idiot“ von Green Day früher geliebt zu haben, was mir heute ebenso unbegreiflich ist wie Xavier Naidoo zu hören oder Fetischfilme mit Kot-Thematik zu schauen*. Allerdings ist dies eine Erinnerung, die unverfälscht ist. Bei meiner Erinnerung, auf einem Einhorn reitend drei mit abgelaufen Frikadellen jonglierende Damen zu begatten, habe ich hingegen ein ungutes Gefühl. Viel wahrer scheint es mir allerdings, mich mit einem unsäglichen Kater zum meinem 2-monatigen Aushilfsjob im BAUHAUS zu schleppen (das mit den Farben, der Lampenausstellung, und – der entscheidende Unterschied zum coolen Bauhaus von Gropius etc. – mit vielen starken Helden darin, die den besten Hohlraumdübel suchen und Samstagmorgens in professionellstem Bauarbeiteroutfit die Sonderangebote bei den Blumenkübeln durchsuchen).
Es ist also ein wildes Hin und Her mit den Erinnerungen, und so wirklich trauen kann man ihnen nicht. Praktischerweise lassen sich diese Erinnerungen nach und nach angleichen, wenn man sich etwa jahrelang einredet, eine Situation ganz erwachsen und locker wegstecken zu können, glaubt man zumindest für eine Weile, dass dem tatsächlich so ist und dass man das die letzten Jahre geschafft hat. Mit etwas Mühe und Training kann man sich dann auch glasklar an Einhorn-Orgien erinnern, oder an den Tag, an dem Kai Diekmann die Sprengung der BILD-Zentrale oder Die Welt-Redaktion durch Femen-Mitglieder in Al Bundy-Shirts befohlen hat, oder an den Tag, an dem die Pet Shop Boys sich aufgelöst haben oder oder oder …
Passend dazu lauschte ich heute morgen einer Diskussion über geblitzdingst-werden (s. Men in Black). Dazu die Donnerstagsfrage, meine Damen und Herren, was möchten SIE gerne vergessen? Kotzen, 9/11 und „2 Girls 1 Cup“ zählen nicht.
Während ich dies schreibe, an der Promenade des Bad Karlshafenschen Hafenbeckens Dosenbier trinkend, läuft eine Gruppe Teenager vorbei, aus der mir folgende Unterhaltung zuweht:
SIE: „Ich habe letztens geträumt, nachts in einem See baden zu gehen.“ ER: „Deine Träume werden auch immer bizarrer.“
Dies kollidiert mit dem Kuddelmuddel, das sich in meinem Kopf abspielt, und ich beneide diese jungen, pickeligen Geschöpfe um ihre Unverdorbenheit.
_________
*Wenn man sich in diese Thematik hineinversetzt, bekommen allerdings viele Aussagen eine ganz neue Bedeutung, bspw.: „Robin, setz dich auf den Stuhl“,„Halle Bestuhlt“ oder der „Stuhlkreis“ als solcher – wie beim Himmel ist die deutsche der z. B. englischen Sprache hier gegenüber im Nachteil.
Ich traue meiner Erinnerung nicht vollkommen. Beispielsweise meine ich, mich daran erinnern zu können, „American Idiot“ von Green Day früher geliebt zu haben, was mir heute ebenso unbegreiflich ist wie Xavier Naidoo zu hören oder Fetischfilme mit Kot-Thematik zu schauen*. Allerdings ist dies eine Erinnerung, die unverfälscht ist. Bei meiner Erinnerung, auf einem Einhorn reitend drei mit abgelaufen Frikadellen jonglierende Damen zu begatten, habe ich hingegen ein ungutes Gefühl. Viel wahrer scheint es mir allerdings, mich mit einem unsäglichen Kater zum meinem 2-monatigen Aushilfsjob im BAUHAUS zu schleppen (das mit den Farben, der Lampenausstellung, und – der entscheidende Unterschied zum coolen Bauhaus von Gropius etc. – mit vielen starken Helden darin, die den besten Hohlraumdübel suchen und Samstagmorgens in professionellstem Bauarbeiteroutfit die Sonderangebote bei den Blumenkübeln durchsuchen).
Es ist also ein wildes Hin und Her mit den Erinnerungen, und so wirklich trauen kann man ihnen nicht. Praktischerweise lassen sich diese Erinnerungen nach und nach angleichen, wenn man sich etwa jahrelang einredet, eine Situation ganz erwachsen und locker wegstecken zu können, glaubt man zumindest für eine Weile, dass dem tatsächlich so ist und dass man das die letzten Jahre geschafft hat. Mit etwas Mühe und Training kann man sich dann auch glasklar an Einhorn-Orgien erinnern, oder an den Tag, an dem Kai Diekmann die Sprengung der BILD-Zentrale oder Die Welt-Redaktion durch Femen-Mitglieder in Al Bundy-Shirts befohlen hat, oder an den Tag, an dem die Pet Shop Boys sich aufgelöst haben oder oder oder …
Passend dazu lauschte ich heute morgen einer Diskussion über geblitzdingst-werden (s. Men in Black). Dazu die Donnerstagsfrage, meine Damen und Herren, was möchten SIE gerne vergessen? Kotzen, 9/11 und „2 Girls 1 Cup“ zählen nicht.
Während ich dies schreibe, an der Promenade des Bad Karlshafenschen Hafenbeckens Dosenbier trinkend, läuft eine Gruppe Teenager vorbei, aus der mir folgende Unterhaltung zuweht:
SIE: „Ich habe letztens geträumt, nachts in einem See baden zu gehen.“
ER: „Deine Träume werden auch immer bizarrer.“
Dies kollidiert mit dem Kuddelmuddel, das sich in meinem Kopf abspielt, und ich beneide diese jungen, pickeligen Geschöpfe um ihre Unverdorbenheit.
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*Wenn man sich in diese Thematik hineinversetzt, bekommen allerdings viele Aussagen eine ganz neue Bedeutung, bspw.: „Robin, setz dich auf den Stuhl“, „Halle Bestuhlt“ oder der „Stuhlkreis“ als solcher – wie beim Himmel ist die deutsche der z. B. englischen Sprache hier gegenüber im Nachteil.