Tag 6 – Huiuiui.

Der Rauch der endlosen Kippen weht um den Wirt. Trotz guten Tempos hat er mich schon längst überholt und mir drei Kurze spendiert. „Meine Reiseleiterin war eine leise Reiterin.“ Parallel dazu Militäriputsch in der Türkei und ein Blutverkrusteter Lastwagen, dessen Beschleunigung sich in meine Träume einbrannte. „Wie beschert bist du den, du willst in‘ Osten laufen?“ Am Tresen das Foto eines Kaninchens mit schwarzer Trauerschleife. „Die deutsche Nationalhymne ist die schönste, aber immer so tragend.“ BINDING ist Frankfurter Bier und schmeckt erstaunlich harmlos. „Schreibt man nachts Briefe?“ Es ist ein irrer Ort, voller ausgestopfter Vögel, Postkarten mit sexueller Konnotation und einem Wirt, der den Korn mit „schmeckt scheiße“ beschreibt*. Hier bleibe ich und verliere mich selbst, werde ein Teil des Inventars, lege das Handy nach bösen Blicken zur Seite und trinke weiter.

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*Er hat recht.

(Edit: ich sollte weiterziehen. Die Kneipe ist spektakulär sonderbar, aber der Wirt spendiert sehr viel und öffnet schon Mittags und die Stammtischgestalten reden viel von Deutschland und grölen laut. Ansonsten: noch etwas Karlshafen beschaut und mittags im Wald verlaufen.)