Am Nebentisch im Außenbereich des Türkisch-Italienischen Schnellrestaurants sitzt ein Mann mit 5 Kindern, zumindest eines Jungen Vater ist er. Er erklärt ihnen, dass Döner das Fleisch ist, Kebab das Brot. Ich bin zu faul und zu interessiert an meiner mäßig begeisternden Mahlzeit, um es zu googlen, aber ich bin mir sicher, dass er im Unrecht liegt. Die Kinder werden also diese Halb- oder Unwahrheit aufnehmen und weiter in die Welt tragen. Ähnliches Halb- und Unwahrheiten: die gierigen Griechen; BILD kaufen hilft Kindern; vorher rausziehen ist auch Verhütung; „Ja, ich trinke nur ein Bier“; Hitler hat die Autobahn erfunden …
Mich stört das ungemein. Aus Halbwissenden werden halbe Menschen, die später die AfD wählen oder mit 16 Jahren Kinder bekommen oder Bon Jovi hören. Und das will ich nicht. Andererseits, was zum Geier stört es mich? Ich stehe auf und gehe.
Etwas später sitze ich alleine auf dem Markt Eschweges und trinke ein sehr schmackhaftes Eschweger Klosterbräu. Im Hintergrund alle quietschigen Hits von 2012. Die Glocken läuten hier melodisch „Guten Abend, Gute Nacht“, was sehr fein ist. Am Nebentisch werden Wahrheiten verbreitet, die unfassbar überflüssig sind. Mir fällt die Bekloppte ein, die in Bad Karlshafen lauthals im Café von ihrem Italienurlaub erzählte und an sich nur laut kichernd von ihrer Keckheit, abends einen “ Latte Matschato“ zu bestellen, „der Italiener guckt dann komisch, aber ich bin ja so eine Kaffeeverrückte“ – ich rege mich darüber auf, bin nicht sehr ausgeglichen scheinbar, trotz einiger Liter Schweiß, die ich vergoss.
Vor mir beugt sich ein Mann vor, um seine Kippe anzuzünden. Im Vorbeugen öffnet sich der Rückenschlitz seiner Lederjacke und sieht sehr unflätig aus. Rundherum viel Fachwerk. Nette Stadt, wenige Menschen, wenig geordnete Gedanken.
Döner-Bier-Index für Eschwege: 2,85
(Der Döner-Bier-Index ergibt sich aus der Summe des günstigsten Döners und dem günstigsten Flaschenbier an der Bude, geteilt durch 2. Nachteilig für Eschwege: es gibt keinen geöffneten Kiosk in Eschwege, der Bierpreis ist also der des Imbisses. In der Dortmunder Nordstadt beläuft sich der Index auf 1,5 (Hansa 0,50€, Döner 2,50€)
Morgen geht es übrigens weiter, 20 Kilometer nach Rittmanshausen – mein Kartenprogramm zeigt leider nicht an, wann ich genau in die Zone komme.
Am Nebentisch im Außenbereich des Türkisch-Italienischen Schnellrestaurants sitzt ein Mann mit 5 Kindern, zumindest eines Jungen Vater ist er. Er erklärt ihnen, dass Döner das Fleisch ist, Kebab das Brot. Ich bin zu faul und zu interessiert an meiner mäßig begeisternden Mahlzeit, um es zu googlen, aber ich bin mir sicher, dass er im Unrecht liegt. Die Kinder werden also diese Halb- oder Unwahrheit aufnehmen und weiter in die Welt tragen. Ähnliches Halb- und Unwahrheiten: die gierigen Griechen; BILD kaufen hilft Kindern; vorher rausziehen ist auch Verhütung; „Ja, ich trinke nur ein Bier“; Hitler hat die Autobahn erfunden …
Mich stört das ungemein. Aus Halbwissenden werden halbe Menschen, die später die AfD wählen oder mit 16 Jahren Kinder bekommen oder Bon Jovi hören. Und das will ich nicht. Andererseits, was zum Geier stört es mich? Ich stehe auf und gehe.
Etwas später sitze ich alleine auf dem Markt Eschweges und trinke ein sehr schmackhaftes Eschweger Klosterbräu. Im Hintergrund alle quietschigen Hits von 2012. Die Glocken läuten hier melodisch „Guten Abend, Gute Nacht“, was sehr fein ist. Am Nebentisch werden Wahrheiten verbreitet, die unfassbar überflüssig sind. Mir fällt die Bekloppte ein, die in Bad Karlshafen lauthals im Café von ihrem Italienurlaub erzählte und an sich nur laut kichernd von ihrer Keckheit, abends einen “ Latte Matschato“ zu bestellen, „der Italiener guckt dann komisch, aber ich bin ja so eine Kaffeeverrückte“ – ich rege mich darüber auf, bin nicht sehr ausgeglichen scheinbar, trotz einiger Liter Schweiß, die ich vergoss.
Vor mir beugt sich ein Mann vor, um seine Kippe anzuzünden. Im Vorbeugen öffnet sich der Rückenschlitz seiner Lederjacke und sieht sehr unflätig aus. Rundherum viel Fachwerk. Nette Stadt, wenige Menschen, wenig geordnete Gedanken.
Döner-Bier-Index für Eschwege: 2,85
(Der Döner-Bier-Index ergibt sich aus der Summe des günstigsten Döners und dem günstigsten Flaschenbier an der Bude, geteilt durch 2. Nachteilig für Eschwege: es gibt keinen geöffneten Kiosk in Eschwege, der Bierpreis ist also der des Imbisses. In der Dortmunder Nordstadt beläuft sich der Index auf 1,5 (Hansa 0,50€, Döner 2,50€)
Morgen geht es übrigens weiter, 20 Kilometer nach Rittmanshausen – mein Kartenprogramm zeigt leider nicht an, wann ich genau in die Zone komme.